Newsletter | Juni 2024

NEWS
Juni 2024

«Kiffen, sniffen, spicken & Co. – Neue Erkenntnisse aus der Welt der psychoaktiven Substanzen»

Der aktuelle Bericht präsentiert die Befragung von 2023 von Personen, die psychoaktive Substanzen konsumieren sowie die Auswertung des Onlinetools für Substanzwarnungen.

Broschüre «Drugs - Just Say Know» wieder erhältlich. Fachstellen in der Schweiz können ab sofort bestellen

Die Broschüre im neuen Design und mit zusätzlichen Inhalten wird ausschliesslich an Fachstellen in der Schweiz versandt. Sie dient der Schadensminderung bei Konsumierenden psychoaktiver Substanzen.

VapeCheck: Fakten und Erfahrungen mit der Kampagne 2023

Mehrere Deutschschweizer Kantone haben gemeinsam die Social-Media-Kamapgne VapeCheck umgesetzt. Die Videos wurden im September 2023 veröffentlicht, die Kampagnenarbeit im März 2024 abgeschlossen. Ein Kurzbericht mit Erfahrungen und Fakten steht der Fachwelt auf der Webseite von Infodrog zur Verfügung.

Informationsblatt «NoA-Coach» für Fachpersonen und Institutionen im Bereich Sucht

Das Informationsblatt enthält alle wichtigen Informationen für Fachpersonen und Institutionen zum NoA-Coach. Der NoA-Coach kombiniert digitales Selbstmanagement mit persönlicher Unterstützung durch Fachpersonen. Klient:innen, die sich aufgrund eines Alkoholproblems in einer Beratung oder Behandlung befinden, erhalten durch die App mit integriertem Chatbot und Konmsumtagebuch eine zusätzliche Unterstützung, um ihre Behandlungsziele zu erreichen.

Neues Beratungs­angebot stopsmoking – Infodrog lanciert mit der Krebsliga Schweiz Rauch­stopp­beratung online und per Telefon

Gemeinsam mit der Krebsliga Schweiz hat Infodrog im Mai 2024 das Beratungsangebot stopsmoking lanciert. Das Beratungsangebot stopsmoking löst die bisherige Rauchstopplinie ab.

SUCHTPOLITIK

Kalifornien: Warum die Legalisierung von Cannabis gescheitert ist

Blühender Schwarzmarkt, steigende Kriminalität: In Kalifornien hat die Legalisierung von Cannabis mehr Probleme als erwartet geschaffen. Die Reporterin Katharina Bracher ist nach Kalifornien gereist, um die Gründe zu erfahren. In der neuen Folge von «NZZ Akzent» berichtet sie auch von einem Polizeieinsatz auf einer illegalen Hanfplantage, den sie begleiten konnte.

«War on Drugs» in den Niederlanden und Belgien

Regulierung oder Repression? Seit Jahren sind Europas Nordseehäfen Einfallstore für Kokainschmuggel – mit dramatischen Folgen für die Städte der Region. Amsterdam und Antwerpen plädieren für konträre Ansätze.

England verabschiedet bald das härteste Rauchverbot Europas

In nicht allzu ferner Zukunft wird in England die letzte Zigarette geraucht sein. Zumindest für eine bestimmte Altersgruppe. Der konservative Premierminister Rishi Sunak sieht vor, dass niemand, der in diesem Jahr 15 Jahre alt wird oder jünger ist, jemals Zigaretten kaufen kann. Eine Gesetzeshürde muss im Juni noch genommen werden, aber das schrittweise Inkrafttreten des Verbots gilt schon als sicher. Dann wird Grossbritannien das härteste Rauchverbot Europas haben.

AKTIONEN & KAMPAGNEN

Welttag ohne Tabak: Jugendliche sind massiver Beeinflussung durch Tabakindustrie ausgeliefert

Am 31. Mai war der Welttag ohne Tabak («World No Tobacco Day»). In der Schweiz sind Jugendliche einer massiven manipulativen Beeinflussung durch die Tabak- und Nikotinindustrie ausgeliefert. Unter anderem weil sich das Parlament weigert, die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» umzusetzen. Eine inakzeptable Hinhaltetaktik auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder. Weitere Informationen zum Welttag finden sich auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz (AT).

Aktionstag Alkoholprobleme 2024: Alkohol am Arbeitsplatz

Am 23. Mai 2024 war der Nationale Aktionstag Alkoholprobleme. Mit dem Thema «Alkohol am Arbeitsplatz» sensibilisiert der Tag zu den Folgen des Konsums in Betrieben und den Möglichkeiten, diesen vorzubeugen. Regionale Sucht-Fachstellen machen mit diversen Aktivitäten auf ihre Präventions- und Unterstützungsangebote aufmerksam. Auf prevention.ch findet sich zudem eine Sammlung mit wichtigen Beiträgen zum Thema.

GELDSPIEL & GLÜCKSSPIEL

Spielsucht: Was tun bei Verdacht auf Glücksspielsucht?

Die Video-Reihe beleuchtet die Situation angehöriger Frauen von Personen mit einer Geld- und Glücksspielsucht. Experten und Expertinnen sprechen über die Herausforderungen, Handlungsmöglichkeiten und Hilfsangebote. Was können Angehörige tun, um sich selbst zu entlasten? In Anbetracht der Spielsucht einer nahestehenden Person? Die Videos sind mit Untertiteln auf verschiedenen Sprachen verfügbar.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Fachartikel zum Thema Medikamentenabusus

Frei zugänglicher Fachartikel in der Zeitschrift pharma-kritik zum Thema Medikamentenabusus. Der Artikel zeigt auf, dass der Abusus (Missbrauch) verschiedenster Arzneimittel zunimmt , gibt Anwendungsratschläge und Triperfahrungen wieder.

FORSCHUNG & STATISTIK

Studienergebnisse zu Opioidabhängigkeit zeigen neuen Weg auf

Ein Team der Universität Genf entschlüsselte die neuronalen Mechanismen und fand heraus, dass Opiate über denselben Zellrezeptor in zwei verschiedenen Regionen des Gehirns zwei unterschiedliche Wirkungen ausüben. Der eine führt zu einer euphorisierenden Wirkung, der zweite zu einem starken Unwohlsein beim Entzug.  Diese Ergebnisse, die in der Zeitschrift Nature zu lesen sind, stellen die derzeitigen Modelle der Sucht in Frage und eröffnen einen neuartigen Weg zur Verbesserung der Substitutionsbehandlung und zur Entwicklung von Schmerzmitteln mit weniger Nebenwirkungen.

Neues Gel verringert offenbar Negativ-Folgen von Alkoholkonsum

ETH-Forschende haben ein Protein-Gel entwickelt, das Alkohol im Magen-Darm-Trakt abbaut, ohne dem Körper dabei zu schaden. In Zukunft könnten Menschen, die das Gel einnehmen, die gesundheitsschädigende und berauschende Wirkung von Alkohol reduzieren.

Kanada: Enthalten die Substanzen das, was wir denken?

Häufig besteht eine Diskrepanz zwischen dem, was die Menschen glauben zu konsumieren, und dem, dem sie tatsächlich ausgesetzt sind. Dies ist eine direkte Folge des unvorhersehbaren, unregulierten Drogenangebots in Kanada und erhöht das Schadensrisiko für Drogenkonsumentinnen erheblich. Das Canadian Centre on Substance Use and Addiction (CCSA) und das Team des Community Urinalysis and Self-Report Project (CUSP) haben im Rahmen einer Studie Klient:innen befragt, welche Drogen sie in den letzten drei Tagen zu konsumieren glaubten. Danach ihre Urinproben analysiert um festzustellen, welche Drogen sie tatsächlich konsumiert haben.

SCHADENSMINDERUNG

Anabolika Drug Checking wird fortgesetzt (Pilotprojekt)

Im vergangenen Jahr konnte das DIZ (Drogeninformationszentrum Zürich) über fünf Wochen ein spezifisches Drug-Checking für Menschen, welche AAS(anabol androgene Steroidhormone)-Medikamente konsumieren, anbieten. Die abgegebenen Substanzen wurden auf Reinheitsgehalt, Falschdeklarationen, Verunreinigungen usw. analysiert und das Resultat den User:innen mitgeteilt. Das DIZ kann nun bis Ende Jahr 2024, eine längere, zweite Testphase des Angebotes durchführen.

DHS Positionspapier: Crack und Fentanyl – Massnahmen Schadensminderung ausbauen!

Vielerorts wird in Städten und Kommunen derzeit beobachtet, dass Crack und Fentanyl in den örtlichen Drogenszenen auftauchen. Mit dem Konsum der Substanzen gehen für Konsumierende erhebliche Gesundheitsgefahren einher und der Konsum ist oft begleitet von einer rapiden und dramatischen Verschlechterung der sozialen Situation Betroffener. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) rät zur Einführung bzw. zum Ausbau von schadensmindernden Massnahmen.

Correlation Network (C-EHRN): Manifest zur EU Drogenpolitik

Das «Correlation - European Harm Reduction Network» (C-EHRN) hat ein Manifest für die Europäischen Parlamentswahlen veröffentlicht. Gemäss dem Netzwerk war die Drogenbekämpfungspolitik nicht in der Lage, die wachsende Macht der organisierten Kriminalität zu stoppen und fordert dehalb, dass die Europawahlen 2024  einen Paradigmenwechsel herbeiführen müssen. Das Manifest legt eine Vision für eine «pragmatische, innovative und menschenrechtsorientierte europäische Drogenpolitik» dar.

HINTERGRÜNDE & MATERIALIEN

Vorprojekt «Einsamkeit im Alter»

In der Schweiz fühlen sind gemäss Schätzungen über 1.2 Mio. Menschen gesundheitlichen und sozialen Risiken durch Einsamkeit und deren Folgen ausgesetzt. Betroffen sind insbesondere auch hochaltrige Menschen, Personen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen und Personen nach einschneidenden, sogenannten kritischen Lebensereignissen. Um der Einsamkeit bei älteren Menschen wirkungsvoll und effizient zu begegnen, soll eine breite Koalition aufgebaut werden. Ein entsprechendes Vorprojekt zu dessen Aufbau ist bereits gestartet.

Empa - Plattform für zukünftige Gesundheitsinnovationen: «Health Innovation Hub» am Switzerland Innovation Park Ost eröffnet

Mit der Eröffnung des «Health Innovation Hubs» legt der Switzerland Innovation Park Ost den Grundstein für zukünftige Innovationen in den Bereichen Wearables, Gesundheitsmonitoring und Prävention von Krankheiten. Der Hub dient als Plattform zur Initiierung, Förderung und Beschleunigung von Innovationsprojekten im Gesundheitsbereich durch die Vernetzung von Expert:innen aus Forschung und Industrie.

Abonnieren Sie das Thema des Monats von prevention.ch

prevention.ch ist eine umfassende Wissensplattform von Fachleuten für Fachleute. Sie sammelt alle Inhalte zur Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten und Sucht sowie zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Jeden Monat stellt die Redaktion von prevention.ch ein aktuelles Thema vor: Sie präsentiert ausgewählte Artikel von verschiedenen Akteuren, die auf der Plattform aktiv sind. Ergänzt wird das Thema des Monats mit einem Überblick zu den neuesten Beiträgen auf prevention.ch. Ab Mai 2024 erhalten Sie diese Informationen direkt in Ihre Mailbox – erstmals zum Welttag ohne Tabak am 31. Mai 2024.

DIVERSES

ChatGPT kann jetzt sprechen, singen und Sarkasmus

Vor wenigen Tagen veröffentliche OpenAI die neuste Version ihres Sprachmodells. Besonders beeindruckend ist die neue Sprachein- und -ausgabe. Man kann nun mit ChatGPT plaudern, die KI versteht und produziert Humor und ist in der Lage andere Stimmungen zu erkennen und darauf einzugehen. Es ist davon auszugehen, dass wir in Zukunft mit KI dieser Art mehr sprechen als schreiben werden und das KI vermehrt auch in der Alltagsberatung Anwendung finden wird.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
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REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach