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Alter und Sucht

Infodrog stellt Wissensgrundlagen bereit und vernetzt Akteure aus dem Sucht- und Altersbereich.

Der Anteil älterer Frauen und Männer mit einer Abhängigkeitserkrankung nimmt aufgrund des demografischen Wandels zu. Die Betroffenen leiden häufig an psychiatrischen und altersbedingten körperlichen Erkrankungen und sind auf Medikamente angewiesen. Hinzu kommt die Patient:innengruppe mit Opioidabhängigkeit, welche zunehmend in die Jahre kommt und bei der typische Alterserkrankungen früher auftreten. Dies stellt Fachpersonen und Institutionen aus der Pflege, der medizinischen Grundversorgung und der Suchthilfe vor grosse Herausforderungen.

Know-how-Transfer zwischen den involvierten Professionen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit sind nötig, um Suchtgefährdungen und -problematiken bei älteren Menschen zu erkennen und eine altersgerechte Versorgung zu gewährleisten. Dies gelingt besser, wenn grundlegende Kenntnisse über das Thema «Alter und Sucht» vorhanden sind. Infodrog stellt hierfür Wissensgrundlagen bereit und sensibilisiert und vernetzt Akteure aus den involvierten Fachbereichen. Mit Austauschveranstaltungen und Wissensplattformen setzt sich Infodrog dafür ein, das Thema Alter und Sucht sowohl in der Prävention, in der Früherkennung und Frühintervention als auch in der Schadensminderung und der Behandlung von Suchtproblemen zu berücksichtigen.

Nationale Wissensplattform AlterundSucht.ch

Die Web-Plattform AlterundSucht.ch bündelt das vorhandene Fachwissen zu Alkohol und Medikamenten im Alter und bietet sowohl Betroffenen und Angehörigen als auch Fachpersonen einen einfachen Zugang zu nützlichen Informationen, Hilfsangeboten und Praxisinstrumenten. Institutionen und Fachpersonen der Pflege und der medizinischen Grundversorgung erhalten Informationen zur Früherkennung und zur Behandlung von Sucht im Alter sowie zu Möglichkeiten der Kurzintervention. Weiter umfasst die Plattform eine Rubrik mit News, aktuellen Publikationen, Fortbildungen und Good-Practice-Beispielen.

AlterundSucht.ch wurde von Infodrog in Zusammenarbeit mit der Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs ZFPS, Sucht Schweiz, der Forel Klinik und unter Einbezug von Expert:innen aus der Medizin, Pflege und Therapie entwickelt. Das Bundesamt für Gesundheit hat die Entwicklung mitfinanziert. 2022 wird die Web-Plattform in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Sucht um einen Themenordner zur Opioid-Agonisten-Therapie bei älteren Personen erweitert.

Nationales Kooperationsprojekt

Infodrog setzt in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Sucht und mit Einbezug von weiteren Partner (ISGF, GREA und Ticino Addiction) verschiedene Aktivitäten im Rahmen des Kooperationsprojekts «Sucht im Alter – Grundlagen, Sensibilisierung und Vernetzung» um. 2018 bis 2020 haben die Projektpartner gemeinsam mit Institutionen aus dem Pflege- und Heimbereich Grundlagen für die Verbesserung der Versorgung von älteren Männern und Frauen entwickelt – darunter ein Betreuungskonzept für Altersheime, Ethikempfehlungen zum Umgang mit alternden abhängigen Menschen sowie Schulungsgrundlagen. Der Fachverband Sucht ist zudem daran, die bestehenden Grundlagen inhaltlich zu erweitern. Im Fokus stehen die Erarbeitung eines Frühinterventionskonzeptes für Alters- und Pflegeheime sowie die Konzeption eines F&F-Instrumentes für Hausärzte und Hausärztinnen.

Infodrog setzt sich dafür ein, die erarbeiteten Instrumente und Wissensgrundlagen bei den Akteuren der Altersversorgung und der Suchthilfe zu verbreiten. Die Grundlagen und Good-Practice-Beispiele werden laufend auf der Website AlterundSucht.ch publiziert. Zudem koordiniert Infodrog eine nationale Expert:innengruppe mit Vertreter:innen der Bereiche ambulante und stationäre Altenpflege, Medizin und Sucht.

Broschüre «Pensionierung – gut vorbereitet in den neuen Lebensabschnitt»

Die Broschüre wurde von Infodrog in Zusammenarbeit mit der Berner Gesundheit, Samowar Meilen, der Suchtprävention Zürcher Unterland und der Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs ZFPS erarbeitet. Sie vermittelt praktische Tipps für eine gute Vorbereitung und Gestaltung des neuen Lebensabschnitts. Ferner umfasst sie Informationen zum risikoarmen Umgang mit Alkohol und Medikamenten.

Agenda

Zürich Weiterbildung

Wie spreche ich über die Pensionierung? Wissen und Tools für Suchtberater:innen

Veranstalter: Fachverband Sucht

News zum Thema Alter und Sucht

Psychopharmaka in der Demenzbehandlung

Das Bulletin thematisiert unterschiedliche Psychopharmaka in verschiedenen Settings. Im ersten Teil liegt der Fokus auf den Antidementiva, die in erster Linie zur Behandlung der kognitiven Symptome der Demenz eingesetzt werden. Der zweite Teil konzentriert sich auf Antipsychotika, Antidepressiva und Benzodiazepine, die häufig bei Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Symptomen der Demenz (BPSD) eingesetzt werden. Der letzte Teil thematisiert die Situation in den Pflegeheimen.

Vorprojekt «Einsamkeit im Alter»

In der Schweiz fühlen sind gemäss Schätzungen über 1.2 Mio. Menschen gesundheitlichen und sozialen Risiken durch Einsamkeit und deren Folgen ausgesetzt. Betroffen sind insbesondere auch hochaltrige Menschen, Personen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen und Personen nach einschneidenden, sogenannten kritischen Lebensereignissen. Um der Einsamkeit bei älteren Menschen wirkungsvoll und effizient zu begegnen, soll eine breite Koalition aufgebaut werden. Ein entsprechendes Vorprojekt zu dessen Aufbau ist bereits gestartet.

Informationen zu F+F in Altersinstitutionen

Im Rahmen des Projekts «Ältere Menschen mit Abhängigkeit – Fachgerechte Betreuung und Behandlung» im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hat der Fachverband Sucht ein Konzept zur Früherkennung und Frühintervention (F+F) bei älteren Menschen in einer Altersinstitution erarbeitet. Das Konzept ist eine Handreichung für Pflegeinstitutionen, um positive Veränderungen anzugehen. Die Informationen zum Konzept wurden, zusammen mit der Harmonisierten Definition F+F vom BAG, auf der Website Alter und Sucht integriert.

Bisherige Veranstaltungen

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